Was man von der Bausubstanz der alten Spindlerschen Fabrik getrost noch hätte retten können, hat man in vielen vergangenen Jahren unnütz verkommen lassen: mehrmals hat es gebrannt, im letzten Jahr waren noch alte Fenster drin, auch noch vorhandene Fliesenböden sind wohl hin. Nun hält die Baustelle eine weitere Winterruhe − die Vermarktungsgesellschaft in spe verbitterts, die Spindlersfelder freut es. Zumal der Bezirk Treptow-Köpenick vor einiger Zeit eingeräumt hat, auf die Gestaltung der Baupläne aus irgendeinem Grunde letztlich kaum noch Einfluß zu haben: entschieden die Bauherren sich sich, das Gelände neben der eigentlichen alten Fabrik kleinteilig oder auch potthäßlich zu bebauen, muß offenbar auch das hingenommen werden.Warum eigentlich?
am Uferweg |
Natürlich kann man nicht jedes Stück Brachland zum Denkmal erklären (auch wenn es das eigentlich schon ist). Bei so manchem Geschenk, das sich aus der Verbindung von Politik und Natur ergab, fragt man sich aber doch, warum kann das nun nicht so bleiben oder vielmehr: muß das denn nun unbedingt zerstört werden? Hier nistet die Fledermaus, hier gibt es geschützte Wasservögel wie den Kormoran. Es gibt bereits einen Plan, der vorsieht, welche Bäume des entzückend verwilderten Ufers gefällt werden, um Platz für etwa 200 Bootsanlegeplätze zu machen. Die braucht man ja unbedingt. Wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Kormoran vertrieben, der letzte Wohnturm und die letzte Marina ans Ufer geknallt sind, werdet ihr merken, daß ihr etwas Unwiederbringliches zerstört habt.
Der herzloserweise ausgesetzte Stuhl Nr. 161 (wo mögen wohl seine 160 kleineren Brüder sein?) hat bei dieser Gelegenheit übrigens ein gutes neues Zuhause gefunden. |
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